Kamin selber bauen von A bis Z: Vorschriften, Kosten, Material und Anleitung
Steigende Gas- und Energiepreise erinnern uns an die Zeiten, als es noch Öfen und Kamine gab, die mit Holz und Kohle geheizt wurden. Diese Brennstoffe konnten für jeden Winter im Vorfeld gekauft werden, sodass man nicht von einem zwangsweisen Abschalten oder einer Drosselung der Heizung überrascht werden konnte.
Vielleicht spielen auch Sie mit dem Gedanken, sich in Bezug auf das Heizen unabhängiger zu machen. Sofern es die Größe Ihrer Wohnung erlaubt, können Sie sich Ihren Kamin selbst bauen. Allerdings gibt es auch dafür viele Regeln und Vorschriften, die eingehalten werden müssen. Damit Sie dieses Projekt erfolgreich auf den Weg bringen können, haben wir einige Tipps und Hinweise zusammengestellt.
In diesem Beitrag erfahren Sie:
- Welche rechtlichen Vorschriften Sie beachten müssen
- Die Auswahl der richtigen Materialien und Werkzeuge
- Welche Kosten auf Sie zukommen
- Wie Sie einen Kamin selber bauen: Bauanleitung Schritt-für-Schritt
Inhaltsverzeichnis
1. Darf man einen Kamin selber bauen: die Vorschriften
Sie können sich Ihren Kamin selber bauen, Vorschriften gibt es trotzdem.

Sind Kamine genehmigungspflichtig?
In Deutschland sind alle Feuerstätten genehmigungspflichtig. Die dafür verbindlichen Vorschriften finden sich im Bundesimmissionsschutzgesetz (BimSchG). Dabei geht es um Höchstwerte für den Feinstaub, den Abstand zu den Wänden und um Brandschutz, denn von Feuerstätten geht immer eine gewisse Gefahr aus.
Deshalb wurde die Kaminofenverordnung über viele Jahre angepasst und verändert, um die ausgestoßenen Schadstoffmengen zu begrenzen. Im Jahr 2024 kommt es zu einer weiteren Veränderung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes, das viele Feuerstätten betreffen wird. Kamininhaber werden nachrüsten müssen, sofern sie Modelle betreiben, die zwischen 1995 und 2010 hergestellt wurden.
Wie bei jeder Vorschrift existieren auch Ausnahmeregelungen. Der Betrieb offener Kamine, Grundöfen sowie Herde und Backöfen mit bis zu 15 kW können ist weiterhin erlaubt. Damit bleibt auch ein neuer Ofen genehmigungsfrei. Konkrete Fragen zum Thema Kaminofen beantwortet Ihnen Ihr Schornsteinfeger, der beim Bau eines neuen Kamins auch für dessen Abnahme verantwortlich ist.
Welche Kamine sind noch erlaubt?
Die Immissionsschutz-Verordnung legt fest, dass Kaminöfen folgende Grenzwerte pro Kubikmeter nicht überschreiten dürfen:
- Feinstaub: 0,15 Gramm
- Kohlenmonoxid: 4 Gramm
Werden diese Werte nicht eingehalten, ist der Betrieb des Kamins verboten. Weiterhin dürfen folgende Feuerstätten betrieben werden:
- Sie dürfen einen offenen Kamin bauen, wenn dieser maximal an acht Tagen im Monat für höchstens fünf Stunden befeuert wird.
- Öfen und Kamine, die bereits vor dem 1. Januar 1950 erbaut und seitdem nicht versetzt wurden.
- Öfen, die der Herstellung handwerklicher Produkte dienen.
- Backöfen und Herde, die mit Holz befeuert werden und eine Wärmeleistung von weniger als 15 Kilowatt Leistung erbringen.
- Öfen oder Kamine, die alleinige Heizungsquelle der Wohnung sind.
Welche Voraussetzungen muss ein Kamin haben?
Damit ein Kamin in einem Haus oder einer Eigentumswohnung eingebaut werden kann, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
- Am geplanten Standort des Kamins muss die Tragfähigkeit des Bodens gewährleistet sein.
- Gegenüber Wänden, Gegenständen und entflammbaren Möbeln muss ein Sicherheitsabstand eingehalten werden.
- Gewählter Kamin und vorhandener Schornstein müssen kompatibel sein.
- Der Untergrund muss feuerfest sein.
- Das Ofenrohr muss aus feuerfesten und langlebigen Materialien bestehen.
- Die Heizleistung eines Kaminofens wird ins Verhältnis zum Volumen an Raumluft gesetzt (vier Kubikmeter Raumluft pro Kilowatt Heizleistung des Kaminofens).
Kann man einen Kamin ohne Schornstein einbauen?
Öfen und Kamine, die mit Holz beheizt werden, benötigen die Verbindung zu einem Schornstein. Durch diesen werden die bei der Verbrennung entstehenden Gase aus dem Haus geleitet. Außerdem lässt sich durch den Schornstein der notwendige Unterdruck herstellen, um eine Befeuerung zu ermöglichen.
Trotzdem braucht nicht jeder Kamin einen gemauerten Schornstein. Moderne Gaskamine arbeiten beispielsweise mit einem Luft-Abgas-System, wobei die Abgase über Rohre aus Kunststoff oder Edelstahl durch eine Außenwand ins Freie geleitet werden. Die Leitung sollte dabei nicht in der Nähe von Fenstern durch die Wand führen, da die Abgase durch den Wind wieder ins Haus gedrückt werden könnten.
Diese Variante der Abgasentsorgung wird nicht von allen Schornsteinfeger befürwortet. Sie ist nur in einigen Bundesländern genehmigt und darf bei Neubauten nicht angewandt werden. Sicherer ist es, wenn Sie ein Luft-Abgas-System installieren, das im Haus entweder bis zum Dach und von dort ins Freie geht oder an der Außenwand bis zum Dach und durch dieses führt. Bei der Außeninstallation müssen Sie berücksichtigen, dass sich der Kamin auf der Innenseite der Wand befindet, an der außen die Abgasrohre verlaufen.
Kamine ohne Schornstein:
- Elektronischer Kamin
Der elektronische Kamin funktioniert wie ein Heizlüfter. Er bietet eine Holzfeuerimitation, die allerdings nicht an die Leistung eines echten Holzfeuers reicht. Die Betriebskosten sind hoch und auch das typische Feeling, das von einem echten Kamin ausgeht, fehlt. - Ethanol Kamin
Kamine, die Ethanol verbrennen, kommen ebenfalls ohne Schornstein aus. Sie erzeugen ein echtes Feuer, allerdings ist die Heizleistung sehr gering. Die Räume, in denen diese Kamine aufgestellt und genutzt werden, bedürfen sehr guter Belüftung. Außerdem besteht bei diesen Modellen erhöhte Brandgefahr durch auslaufendes Ethanol. Sollten Sie sich dennoch für einen Ethanol Kamin entscheiden, sollte dieser laut Experten unbedingt die DIN 16647 erfüllen.
Ist der Einbau eines Kamins in jedem Haus möglich?
Generell kann in jedem Haus und in jeder Eigentumswohnung ein Kamin eingebaut wurden. Trotzdem gibt es einige Dinge zu beachten. In einem Wohngebiet mit intensiver Bebauung kann es zu Problemen kommen, wenn Sie einen Kamin und Schornstein selber bauen, wenn sich die Anwohner anschließend über die Abgase beschweren. Dieser Fall tritt ein, wenn ein Neubau eine niedrigere Höhe als die umliegenden Häuser besitzt und die Abgase des neu gebauten Hauses beim Entweichen nicht über die Höhe bestehender Häuser gelangen.
Werden Holz und Kohle im Kamin verbrannt, entsteht auch Feinstaub, durch dessen Belästigung Ärger im Wohngebiet hervorgerufen werden kann. Nachbarschaftsbeschwerden werden nicht selten vor Gericht ausgetragen, daher sollten Sie im Vorfeld prüfen, in welcher Höhe die Abgase ausgestoßen werden müssen, um einem alten Haus nicht zur Zumutung zu werden. Die aktuelle Verordnung besagt, dass der Schornstein für einen Kamin eine Höhe bekommen muss, durch die der Rauch über benachbarte Gebäude hinwegziehen kann. Konkret muss der Schornstein den höchsten Punkt des Daches um 40 Zentimeter überragen. Ersetzen Sie eine bestehende Feueranlage durch einen Kamin, müssen Sie diese Regelung nicht beachten. Sie gilt für einen Neubau und für den Fall, dass in einem alten Haus ein Kaminofen neu eingebaut werden soll.
2. Wie viel kostet es, einen Kamin selbst zu bauen?
Es lässt sich pauschal schwer sagen, mit welchen Kosten Sie rechnen müssen, wenn Sie einen Kamin selbst bauen. Der größte Kostenunterschied findet sich in den unterschiedlichen Modellen. Durchschnittlich sollten Sie von 3500 Euro ausgehen, bei teureren Modellen steigt der Preis dementsprechend.

Kosten für den Kamin
- Holzofen: bis 1400 Euro
- Gaskamin: bis 3000 Euro
- Pelletofen: bis 1500 Euro
- Wasserführender Ofen: bis 4000 Euro
Zusätzlich kommen Kosten für folgende Arbeitsschritte hinzu, wenn Sie sich den Kamin von einer Firma bauen lassen.
- Kamin aufstellen: bis 500 Euro
- Anschluss an vorhandenen Schornstein: bis 500 Euro
- Abnahme durch den Schornsteinfeger: bis 150 Euro
Weitere Kosten für das Material
- Bodenplatten: bis zu 100 Euro
- Ofenrohre: bis zu 200 Euro
- Aschekasten: bis zu 100 Euro
- Pufferspeicher: ab 500 Euro
Neben den Materialkosten, die niedriger ausfallen, wenn Sie sich selbst um das Material kümmern, müssen Sie dem Handwerker einen Stundenlohn bezahlen. Dieser entfällt, wenn Sie den Einbau selbst übernehmen.
Beispielrechnung: Kamin mit Schornstein bauen
Müssen Sie einen Schornstein für den Kamin bauen, kosten Kamin und Bauleistung bis zu 6000 Euro. Diese Kosten können steigen, wenn Sie hochwertiges Material verwenden oder der Bau des Schornsteins besonders aufwendig ist. In diesem Fall können sich die Kosten verdoppeln.
Kosten für den Schornstein aus Stein:
Bei einem gemauerten Schornstein kommen folgende Kosten auf Sie zu:
- Mauerwerk und Rohre kosten 2000 bis 3000 Euro.
- Der Durchbruch des Daches kostet 500 bis 1000 Euro.
- Die gesamten Materialkosten belaufen sich auf 2500 bis 4000 Euro.
- Für den Bau des Schornsteins benötigen Sie 1800 bis 2100 Euro.
Verwenden Sie als Abgasleitung Edelstahlrohre, reduzieren sich Ihre Ausgaben ungefähr um die Hälfte.
3. Einen Kamin selber bauen - Material und Werkzeuge
Sie wollen einen Kamin mauern oder einen Schornstein selber bauen? Dann brauchen Sie dazu folgende Materialien und Werkzeuge:
- Wasserwaage
- Zollstock
- Spachtel
- Nassschneider
- Bausatz
- Schamotteplatten
- Mörtel
- Dämmplatten
- Putz
- Keramikkacheln nach Wahl

Welche Steine eignen sich zum Kaminbau?
Kaminöfen sehen nicht nur schön aus, im besten Fall sollen Sie Wärme auch speichern und über einen langen Zeitraum hinweg an die Umgebung abgeben. Deshalb braucht es die richtigen Steine für den Kaminbau. Besonders geeignet sind Speckstein, Schamottestein und Natursteine wie Granit. Die Unterschiede der genannten Steine finden sich in der Temperaturabgabe, im Preis und im Pflegeaufwand.
Schamottestein:
Hinter der Bezeichnung “Schamotte” verbergen sich mehrfach gebrannte und gemahlene Tonreste. Dieses Material ist bis zu einer Temperatur von 1500 Grad Celsius hitzebeständig und gibt Wärme für eine lange Zeit ab.
Speckstein:
In der Gruppe der Natursteine besitzt Speckstein das beste Verhalten, wenn es um die Speicherung von Wärme geht. Die natürliche Maserung der Platten sorgt beim Verkleiden für ein natürliches Ambiente, teilweise ist Speckstein auch in unterschiedlichen Farben erhältlich.
Granit und Serpentinstein:
Natursteine haben generell eine hohe Dichte, was dazu führt, dass die Wärme eines Kamins besser gespeichert wird. Im Gegensatz zu Granit ist Serpentinstein der deutlich bessere Wärmespeicher, während Granit als moderner Stein angesehen wird, der durch seine Maserung besticht.
Welche Steine verwendet man am besten zum Schornsteinmauern?
Der Schornsteinbau unterscheidet in einschalige und mehrschalige Schornsteine. Laut Vorschrift dürfen für den Bau nur bestimmte Steine und Mörtelarten verwendet werden.
Für einschalige Schornsteine lassen sich sogenannte Formstücke aus Poren- oder Leichtbeton, Kalksand-Vollsteine und Mauerziegel mit einer A-Lochung verwenden. Um die Außenschale mehrschaliger Schornsteine zu mauern, dürfen Voll- oder Hohlblocksteine aus Leichtbeton, Mantelformstücke, Mauerziegel oder Kalksandstein benutzt werden.
Was ist besser - Guss oder Schamotte?
Gusseiserne Kaminöfen sind aus den skandinavischen Ländern bekannt, wo sie an kalten Wintertagen behagliche Wärme spenden. Das Material ist sehr temperatur- und formbeständig und gibt seine Wärme noch lange nach dem Erlöschen des Feuers ab. Der einzige Nachteil – es dauert eine Weile, bis sich Guss erwärmt hat. Ist er hingegen aufgeheizt, sorgt er für mollige Wärme.
Schamotte ist ebenfalls eine gute Wahl, wenn es um das Verkleiden eines Kamins geht. Diese Steine sind preisgünstig und lassen sich leicht auf ein konkretes Maß zuschneiden. Achten Sie beim Kauf aber auf die Qualität des Materials. Je höher der Anteil an Aluminiumoxid ausfällt, desto geringer ist die Fähigkeit der Steine, Wärme aufzunehmen. Das heißt, dass günstige Preise darauf hindeuten können, dass Sie es mit minderwertigerer Qualität zu tun haben.
Welche Kaminbauplatte?
Den Kamineinsatz verkleiden Sie mit Kaminbauplatten. Je nach Modell (Isolierplatten, Schamotteplatten und Vermiculite-Platten) weisen diese unterschiedliche Eigenschaften auf:
- nicht brennbar
- geringes Gewicht
- wenig Ausdehnung bei Wärmeeinwirkung
- Formstabilität
- einfache Montage
- Umweltverträglichkeit
Von besonderer Wichtigkeit sind die unterschiedlichen thermischen Eigenschaften der Kaminbauplatten. Diese sorgen dafür, dass die Wärme vom Kamineinsatz sehr schnell weitergeleitet wird oder sie speichern diese und geben sie über einen längeren Zeitraum hinweg in den Raum ab.
Welchen Putz für Kamin?
Für Kamine braucht es einen speziellen Putz. Modellierputz und Diamantputz werden dem Oberbegriff Ofenputz zugeordnet. Diamantputz muss länger abbinden, deshalb lassen sich mit ihm größere Flächen verputzen. Im getrockneten Zustand zeichnet sich Diamantputz durch seinen leuchtend weißen Farbton aus. Die Abbindezeit von naturweißem Modellierputz ist zwar kürzer, Sie können diese jedoch mit einem sogenannten Modellierputz-Verzögerer verlängern.
Da die richtige Dicke des Putzes wichtig ist, um Spannungsrisse zu vermeiden, sollten Sie mit Putzschienen arbeiten. Bringen Sie diese vor dem Putzen an der zu bearbeitenden Fläche an. Auf diese Weise wird die Fläche begrenzt und die Dicke der Putzschicht vorgegeben. Das Ergebnis besticht mit sauberen Kanten und Ecken.
Wird der Kamin nur verputzt, sollte die oberste Putzschicht eine Körnung von 0,5 bis 1 Millimeter besitzen. Lassen Sie den Putz gut austrocknen und tragen Sie anschließend Waschelschlämme auf. So erhöht sich die Haltbarkeit des Putzes. Der Gesundheit zuliebe sollten Sie nur natürliche Putze verwenden, die keinen Kunstharz oder Kunststoffe enthalten. Putz ist in der Lage, nach dem Abbinden Schadstoffe in die Luft abzugeben. Die Hitze des Kamins verstärkt diesen Prozess. Achten Sie deshalb besonders auf die Qualität des eingesetzten Putzes.
Welches Metall für den Kaminofen?
Verkleidungen aus Stahl, Stahlblech oder Guss geben einem Kamin ein rustikales Aussehen. Sie nehmen Wärme schnell auf, Stahl und Stahlblech können diese allerdings nicht lange speichern, sodass die Raumtemperatur abkühlt, sobald das Brennmaterial aufgebraucht ist. Kaminöfen aus Guss spenden dagegen auch nach dem Abbrennen noch Wärme.
Kaminverkleidungen aus Metall sind beliebig formbar, daher bietet dieses Material die Möglichkeit unterschiedlichster Designs. Die geraden Flächen sind leicht zu reinigen und die metallische Optik erzeugt einen modernen Look. Die Seiten der Metall-Kamine werden oft mit Glas kombiniert, sodass das Kaminfeuer besser einsehbar ist.
4. Wie kann ich Kamine selber bauen? Anleitung in 10 Schritten
Wenn Sie Ihren Kamin mauern möchten, sollten Sie der folgenden Anleitung folgen:

1. Ist der Untergrund für den Kamin geeignet?
Prüfen Sie, ob der Boden den Kamin tragen kann und ob der Untergrund feuerfest ist. Sofern der derzeitige Schornstein nicht für den Kamin passt, muss ein zusätzlicher Schornstein angebaut werden. Hierbei berät Sie Ihr Schornsteinfeger, der die Feuerstelle vor der Benutzung begutachten und prüfen muss.
2. Installation der Dämmplatten und des Brandschutzsets
Wird der Kamin auf Keramikfliesen oder Natursteinen gebaut, muss zuvor eine Bodenplatte aus Schiefer, Glas oder Metall zum Schutz vor Funkenflug verlegt werden.
Verwenden Sie einen Kaminbausatz, sind die passenden Dämmplatten in diesem enthalten. Arbeiten Sie ohne Bausatz, kaufen Sie Wärmedämmplatten aus Kalziumsilikat in der passenden Stärke. Diese Platten sorgen für den entsprechenden Schutz vor hohen Temperaturen.
3. Umrisse aufzeichnen
Ofenrohr und Wandmuffe müssen den korrekten Platz erhalten, damit der fertige Kamin richtig Luft zieht. Zeichnen Sie an der Wand die entsprechenden Positionen an, damit dort der Wanddurchbruch entstehen kann. Übernehmen Sie auch den Grundriss des Kamins und legen Sie seinen Standort auf dem Boden fest.
4. Der Kaminsockel entsteht
Jetzt kommt es zur klassischen Handarbeit bei der Herstellung eines Kamins – Sie mauern den Sockel. Haben Sie den Umriss des Kamins vorher eingezeichnet, können Sie diesen jetzt mit Backsteinen füllen.
5. Der Kamineinsatz wird aufgestellt
Der kompakte Kamineinsatz wird in die korrekte Stellung gebracht. Damit dieser gerade steht, lässt sich die Höhe individuell durch die Füße verstellen. Ob der Kamin korrekt ausgerichtet ist, lässt sich mit einer Wasserwaage prüfen.
6. Durchbruch für das Ofenrohr
Jetzt müssen Sie einen Durchbruch bohren, damit das Ofenrohr mit dem Schornstein verbunden werden kann. Je nach handwerklicher Veranlagung können Sie diesen Durchbruch selbst herstellen, indem Sie an den Umrissstellen des Rauchrohrs Löcher in die Wand bohren, bis sich das entsprechende Wandstück entfernen lässt. In die entstandene Öffnung setzen Sie die Muffe ein und befestigen diese mit feuerfestem Mörtel. Ist dieser komplett getrocknet, wird das Ofenrohr zusammengesteckt.
Dieser Arbeitsschritt muss sehr präzise ausgeführt werden. Kleinste Abweichungen sorgen dafür, dass der Kamin später schlecht zieht.
7. Verkleiden Sie Ihren Kamin
Richten Sie den Kamineinsatz exakt aus und beginnen Sie anschließend mit der Verkleidung. Dazu werden Steine aus Porenbeton auf den gemauerten Sockel aufgesetzt und mit Dünnbettmörtel vermauert. Sind diese Wände ausgehärtet, wird die Kaminhaube aufgebracht. Verwenden Sie für das Verfugen Acryl, da dieses Material mit einer Farbe Ihrer Wahl überstrichen werden kann.
8. Den Kamin verputzen
Um den Kamin nach individuellen Vorstellungen zu gestalten, können Sie diesen mit Porenbeton verputzen oder mit Farben auf mineralischer Basis streichen. Soll es etwas auffälliger sein, verkleiden Sie den Kamin mit Dekoplatten.
9. Den Feuerraum auskleiden
Zum Schluss kommen die Dämmplatten in den Feuerraum, allerdings sind diese nicht für jedes Modell notwendig. Mit einer Säge lassen sie sich auf das richtige Maß bringen und werden anschließend im Feuerraum ausgelegt. Ein Verschrauben ist nicht notwendig.
10. Abnahme
Anschließend braucht es nur noch die Abnahme durch den Schornsteinfeger, bevor Sie das erste Feuer in Ihrem neuen Kamin anzünden können.
5. Kamin selber bauen - Alternativen
Möchten Sie Ihren Kamin nicht von Hand mauern, können Sie auf Modelle zurückgreifen, deren Aufstellung nicht so aufwendig ist und die ihren Zweck als optisches Highlight oder Wärmespender ebenso erfüllen. Dazu zählen:
- Ethanol-Kamine
- Deko-Kamine
- Kamin-Attrappen
- Wasserdampf-Kamine
- wasserführender Kamin

Für das Aufstellen eines Ethanol-Kaminofens benötigen Sie keinen Schornstein. Sie müssen lediglich auf Sicherheitsabstände und eine Mindestraumgröße achten. Auf Holz können Sie verzichten, denn der Kamin wird mit Bioethanol betrieben. Allerdings sollten Sie diesen Kamin nur als zweite Wärmequelle nutzen, da sich die Heizleistung in Grenzen hält.
Wasserdampf-Kamine arbeiten mit einer Kombination von Nebel- und Lichttechnik. Ein Vernebler erzeugt in einem Wassertank Wasserdampf. Dieser wird über Halogenlampen vernebelt, sodass ein simuliertes Flammenspiel entsteht, das sich optisch nicht von echtem Feuer unterscheidet. Die Feuchtigkeit sorgt für ein angenehmes Raumklima, da sie in den Wintermonaten die trockene Heizungsluft befeuchtet. Auch bei diesem Modell benötigen Sie keinen Schornstein.